"Was hat denn ein Airbag mit der Windschutzscheibe zu tun?", werden Sie jetzt fragen. Ganz einfach: Der Fullsize-Airbag, heute in fast jedem neuem Fahrzeug Standard, kann seinen Dienst nur unter der Voraussetzung einer verklebten Windschutzscheibe erfüllen!

 

Die Trägheit, durch die der Körper bei einem Aufprall nach vorne geschleudert wird, wird durch den Airbag aufgefangen. Der Airbag muß jedoch diese Kraft auch aufnehmen können. Hierzu stützt sich der Airbag auf mehrere andere im Innenraum des Fahrzeuges befindliche Teile, wie z.B. die Scheibe und den Amaturen ab. Durch diese Abstützung kann der Airbag die Krafteinwirkung die vom Insassen kommt aufnehmen und absorbieren. Letztendlich verliert sich die Kraft in der Deformierung des Airbags. Wie stark sich der Airbag an den Teilen wie z.B. der Windschutzscheibe abstützt, kann man an dem Foto sehen. Durch einen leichten Aufprall bei ca. 25 km/h wurden die beiden Airbags ausgelöst. Nicht die Weitergabe der Kräfte durch einen Insassen beim Aufprall, sondern allein die kurzfristige Druckspannung die durch das abstützen des Beifahrerairbags entstand, beschädigte die Verbundglasscheibe.

Damit sich der Airbag an der Windschutzscheibe abstützen kann, muß sie selbst einen festen Verbund zur Karosserie haben. Diesen festen Verbund erreicht man jedoch nur bei einer kraftschlüssig verklebten Scheibe. Eine entkoppelte Verbindung, wie bei einer Scheibe mit einer Gummidichtung würde dieser Druckbelastung nicht standhalten. Sie würde nicht nur beschädigt, sondern sogar aus dem Scheibenrahmen heraus gedrückt werden. Da die kraftschlüssige Verklebung zum Zeitpunkt des Airbags schon im Automobilbau etabliert war, ist sein Einsatz heute kein Problem mehr. Dennoch gab es einige alte Karosserieformen, die für den Einsatz des Airbags angepaßt werden mußten, wie z.B. das VW Golf 1 Cabrio. Seit 1975 mit entkoppelter Scheibenverbindung (Gummidichtung) auf dem Markt, wurde es nach der serienmäßigen Ausrüstung mit einem Airbag auf eine kraftschlüssig verklebte Windschutzscheibe umgerüstet.